2010 - Kormoran

 

Vogel des Jahres 2010 - Kormoran

© Frank Makarowski

 

Jahrzehntelang war diese Vogelart aufgrund gnadenloser Verfolgung in Deutschland so gut wie ausgestorben. Dank verbesserter Gesetze zum Vogelschutz und angesichts großer Fischmengen in nährstoffreichen Gewässern stieg die Anzahl der Tiere seit Anfang der 80er Jahre wieder an, so dass sich der Bestand bei uns heute wieder stabilisiert hat. Die Rückkehr des Kormorans ist ein Erfolg, auf den ein Land, das sich dem Schutz der biologischen Vielfalt verpflichtet hat, stolz sein kann. Weil der Kormoran Fische als Nahrung braucht, hat er nicht nur Freunde.

Nach wie vor versuchen Teichwirte und Angler die Politik und Behörden mit einseitigen Argumenten von angeblichen Gefahren durch den Kormoran zu überzeugen. Auf der Grundlage von fachlich und juristisch umstrittenen Erlassen und Verordnungen werden inzwischen pro Jahr wieder etwa 15.000 Kormorane als so genannte „Schadvögel“ getötet, meistens durch Abschüsse.

Kormorane können zwar an Fischteichen wirtschaftliche Schäden anrichten, doch fachlich gut fundierte Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass sie keine Fischbestände vernichten und langfristig auch keine Fischarten gefährden. Es gibt nämlich Möglichkeiten, die Schäden gering zu halten ohne den natürlichen Bestand der Vogelart erneut zu in Gefahr zu bringen.

Die Auseinandersetzung mit dem Kormoran ist ein Prüfstein für einen umsichtigen Artenschutz in Deutschland und Europa.