2017 - Waldkauz

 

Vogel des Jahres 2017 - Waldkauz

© Kurt F. Domnik / pixelio.de

 

Um dem Vogel des Jahres 2017, dem Waldkauz, in seinem Lebensraum zu begegnen, muss man in aller Regel den Abend und die Nacht abwarten. In einer jahrtausendelangen Entwicklung haben sich die Waldkäuze an das Leben im Finstern angepasst. Die nächtlichen Rufe, der lautlose Flug und das Sehen bei fast völliger Dunkelheit begeistern und erstaunen nicht nur Vogelfreunde. So verwundert es kaum, dass sich zahlreiche mystische Geschichten um die Eulen ranken und sie als Sinnbild der Weisheit gelten. Auf Bildern und als Figuren sind sie beliebt wie kaum eine andere Vogelgruppe.

Stellvertretend für alle Eulenarten, aber auch für viele andere Tiere der Nacht, möchte der NABU in diesem Jahr mit dem Waldkauz für den Erhalt alter Bäume werben, denn unser Vogel des Jahres ist auf sie angewiesen. Angesichts einer Größe von etwa 40 cm benötigt er große Höhlen mit weitem Eingang. Der NABU fordert deshalb u.a. „Urwälder von morgen“, in denen mindestens 5% der Fläche nutzungsfrei bleiben. Aber auch in Siedlungen sollten alte Höhlenbäume geschützt werden.

Der Waldkauz ist daher in diesem Jahr unser Botschafter für den Erhalt betagter, großer Altbäume, etwa in Wäldern, Parkanlagen oder auf Friedhöfen. Erhaltenes Totholz bietet nicht nur ihm ideale Bedingungen, sondern u.a. auch vielen anderen Höhlenbrütern, Fledermäusen, Wespen und Hornissen. Auch große Larven, z.B. vom seltenen  Hirschkäfer, vom Eremiten oder vom Eichenbock, und viele Pilzarten sind auf derartige „Baumveteranen“ angewiesen.